Abseits der Zivilisation – Natur pur im Algonquin Provincial Park

Wir haben ein Wohnmobil gemietet und wollen unabhängig von Hotels, Motels und Apartments in den Weiten Kanadas unterwegs sein. Der Algonquin Provincial Park ist unser Ziel, nördlich von Toronto und westlich von Ottawa in der kanadischen Provinz Ontario gelegen. 3000 Elche sollen hier leben, 2000 Bären, 30000 Biber und viele, viele andere große und kleine wilde Tiere.

Abseits der Zivilisation

Die Auswahl in Campingplätzen ist groß, mit und ohne Komfort, auch dog-free und radio-free Camping ist möglich. Wir wollen zwar die Natur intensiv erleben, aber nicht auf einen gewissen Komfort-Standard verzichten. Der Lake of Two Rivers Campground bietet Stellplätze auch für Wohnmobile, mit Stromanschluss, Sanitäranlagen und einem kleinen Laden, genau richtig für uns.

Eine Reservierung haben wir nicht, aber das Glück, noch einen freien Platz mit Blick auf den See und den kleinen Strand zu bekommen. Die Rangerin im Office hat eine schöne Fahne, aber keine kanadische, sondern eine vom Alkohol. Beim Leben in dieser Einsamkeit irgendwie verständlich. 

Unsere Nachbarn, 2 schwere Geländewagen vor ihrem Wohnwagen, haben einen Grill im XXL-Format angeschmissen, daneben brennt ein großes Feuer lichterloh. Mehrere Campingfreunde stehen in rustikalem Outdoor-Outfit um das Feuer herum, die Männer haben eine Zigarette in der einen Hand und in der anderen eine Flasche Bier, die Frauen nur eine Flasche Bier. 2 große Hunde laufen um den Grill herum, wohl in der Hoffnung, von den großen Fleischportionen ein Stück abzubekommen. Aus einem riesigen Ghettoblaster dröhnt Countrymusik, die Musik ist super, die Lautstärke eher weniger. Jetzt verstehen wir auch, warum im Algonquin Park radio-free und dog-free Campingplätze angeboten werden.

Campen in der Wildnis

Der Campingplatz wird immer voller, offenbar beginnt die Sommersaison. Interessante und eigenartige Gestalten tummeln sich hier, natürlich sind wir da miteingeschlossen. Hier in der Wildnis folgt das Campingleben eigenen Gesetzmäßigkeiten. Wichtig ist ein großes Feuer vor dem Zelt bzw. Wohnmobil, das wahrscheinlich als Statussymbol fungiert – je größer, umso besser. Man steht dann stundenlang mit einer Flasche Bier oder einer Dose Bier, die gibt es hier noch, in der Hand um das Feuer herum, starrt in die Flammen und unterhält sich dabei – oder auch nicht. Wegen der großen Stellplatzflächen sind die Kontakte mit den anderen Campern hier eher seltener. 

Die Wege zu den sanitären Anlagen – man nennt sie hier “comfort stations“ – sind relativ weit. Da liegt es nahe, diese Wege mit dem Auto zurücklegen. Tatsächlich stehen vor allem morgens viele Geländewagen vor den Komfortstationen. Sie parken vor dem Häuschen, erledigen bei laufendem Motor ihre Geschäfte und fahren dann wieder zurück. Als ich am ersten Morgen einen Campingfreund anspreche, der aus seinem SUV aussteigt und den Motor nicht abstellt, um ihm mitzuteilen, dass sein Motor noch läuft, sagt er nur “Thank you“ und geht weiter.

Natur pur im Algonquin Provincial Park

Aber es bleibt dabei: Die Ruhe und die Einsamkeit in der Natur, die direkte Lage am See, der Blick in die weite und unberührte Landschaft, die Freiheit des ungebundenen Lebens – das sind unschätzbare Vorteile, die unsere Reise in einem Wohnmobil so unvergleichbar schön machen.

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Die ganze Geschichte lesen Sie in meinem Buch!

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