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Reisen mit Stil – mit dem Empire Builder von Chicago nach Seattle

Ein alter Traum wird wahr. Eine Bahnfahrt quer durch die USA, die stand schon seit Jahren ganz oben auf der Liste unserer, vor allem meiner Reiseträume. Wir sind im Rahmen unserer Nordamerikarundreise schon mit der Bahn von Orlando nach New York gefahren. Jetzt stehen wir vor dem Amtrak-Zug Nr. 7, dem legendären Empire Builder, der uns in 46 Stunden von Chicago nach Seattle bringen soll. Zwei Tage und zwei Nächte wollen wir in unserem rollenden Hotel komfortabel mit Stil reisen. Bequem und stressfrei die abwechslungsreichen Landschaften des mittleren Westens bis an die Pazifik-Küste durchqueren. Und dabei unbedingt mit vielen Mitreisenden ins Gespräch kommen.

Von Chicago nach Seattle

Schon die Streckenroute des Empire Builder verspricht einmalige Landschaftseindrücke. Von der Megacity Chicago durch die weiten Ebenen North Dakotas zu den Zwillingsstädten Minneapolis und St. Paul, zum Glacier National Park und dann weiter durch die spektakuläre Schlucht des Columbia Rivers und die Cascade Mountains bis nach Seattle am Pazifischen Ozean, dem Ende unserer Bahnfahrt mit dem Empire Builder. Vor vielen Generationen fing hinter Chicago die reine Wildnis an. Hier lebten nur Indianer und Büffel, bevor Händler, Holzfäller, Goldsucher und andere Glücksritter dieses weite Land für ihre Zwecke entdeckten und schrittweise erschlossen.

Der Abschied von Chicago fällt uns außergewöhnlich schwer, wir haben uns hier total wohlgefühlt. Nichts erinnert mehr an die Zeiten von Al Capone und die früheren Bilder von Chicago als Schlachthof Amerikas. Ganz im Gegenteil, wir erleben eine schöne, lebendige und moderne Stadt. Die beeindruckende Skyline und die einzigartige Architektur schaffen mit der unglaublichen Vielfalt der kulturellen Einrichtungen eine besondere Atmosphäre mit einem für uns hohen Wohlfühlfaktor. Aber der Spitzname „Windy City“ wurde zu Recht verliehen, selbst wenn die Sonne scheint, pfeift ein frischer Wind durch die Häuserschluchten. Ich bin so fasziniert von Chicago, dass ich mir als Andenken ein Sweatshirt der Chicago Blackhawks kaufe. Die gewinnen dann tatsächlich abends in einem packenden Eishockey-Endspiel gegen die Red Wings Detroit. Da hat sich meine Investition voll gelohnt, die nächsten Tage gehe ich erhobenen Hauptes mit meinem Sweatshirt durch die Stadt. 

Empire Builder zum Einsteigen bereit

Schon der Start zur Fernreise mit der Bahn ist für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich. Wir stehen nicht mit unserem Gepäck auf einem zugigen Bahnsteig in der Hoffnung, dass der Zug pünktlich kommt und der reservierte Waggon auch in der ausgeschilderten Wagenreihung ankommt. Nein, das Gepäck wird wie beim Flug vor der Abfahrt aufgegeben. Nur mit dem Handgepäck spazieren wir in die Lounge. Dort können wir uns uns in entspanntem und komfortablem Ambiente bei kostenlosen alkoholfreien Getränken und Kaffee die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges vertreiben. Letzte Fragen und Unklarheiten beseitigen die beiden netten Servicemitarbeiterinnen, die den Gästen der Lounge immer freundlich zur Verfügung stehen. Auf der elektronischen Anzeigentafel lesen wir klangvolle Namen wie Texas EagleCalifornia Zephyr und natürlich Empire Builder, die schon beim Lesen Fernweh und Reiselust auslösen.

Und dann ist es endlich so weit. Nach der freundlichen und vor allem auch verständlichen Lautsprecherdurchsage werden wir von Hostessen gemeinsam mit unseren Mitreisenden durch die Bahnhofshalle auf den Bahnsteig zu unserem Zug begleitet. Der Schlafwagenschaffner, der vor unserem Waggon auf uns wartet, begrüßt uns mit Namen und führt uns zu unserem Abteil. Das ist Reisen mit Stil. Das ist eine Qualität, die wir in Zeiten des Massentourismus insbesondere bei unserer Deutschen Bahn selten bis gar nicht erlebt haben.

Die ganze Geschichte lesen Sie in meinem Buch!

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