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Mit der AIDAaura im Indischen Ozean – zwischen Mauritius, Madagaskar und den Seychellen

Madagaskar und Seychellen – unterschiedlicher können Inseln nicht sein. Aber eines haben sie gemeinsam, sie sind Sehnsuchtsziele für viele Reisende aus aller Welt, magische Reisemomente garantiert. Madagaskar steht mehr für Abenteuer, die Seychellen mehr für Schönheit. Erinnerungen an mystische und idyllische Landschaften wie aus dem Bilderbuch und überbordende Lebensfreude bleiben für immer gespeichert. Wir sind glücklich, dass wir mit der AIDAaura einen Blick in diesen für uns neuen, exotischen und aufregenden Teil der Welt erleben durften.

Auf dem Indischen Ozean verstärkt sich aktuell der Tropensturm Berguitta. Das tropische Sturmsystem wird in der neuen Woche Kurs auf Mauritius und La Réunion nehmen. Dabei könnte sich ein starker Zyklon mit unvorstellbaren Windgeschwindigkeiten von 200 km/h und unglaublicher Zerstörungskraft entwickeln, der je nach genauer Zugbahn die beiden Inseln voll erfassen und verwüsten kann. Ein Zyklon ist ein Hurrikan, die tropischen Stürme werden im Indischen Ozean nur anders bezeichnet. Das sind tolle Aussichten für unsere Reise durch den Indischen Ozean nach Madagaskar und weiter zu den Seychellen. Es bleibt spannend.

Unsere Route wird kurzfristig geändert. Zum einen wegen des nahenden Monster-Zyklons, zum anderen wegen der kritischen Proviantlage auf unserer AIDAaura. Aufgrund vieler Routenänderungen der letzten Wochen konnte nicht genug Proviant gebunkert werden. So ist das Angebot an frischen Früchten spärlicher als sonst. Auf Vitamine können wir eine Zeitlang gut verzichten, auf Alkohol schon weniger. Als wir uns abends im Restaurant auf ein Glas Weißwein freuen, bringt uns der Kellner eine Karaffe mit Rotwein. Wir können es nicht glauben, es gibt auf dem ganzen Schiff keinen Weißwein mehr! Der Kellner ist motiviert und engagiert, er läuft wieder zurück und bringt uns ein Glas Sekt. Nett gemeint, aber ebenfalls nicht nach unserem Geschmack. Da bleiben wir – wie auch am nächsten Tag – doch lieber beim frischen Wasser. Und wir sind beruhigt – in den Bars gibt es genug zu trinken und für ausreichend Gesprächsstoff ist mit der aktuellen Wetter- und Versorgungslage gesorgt.

Neuer Kurs, wir müssen von Mauritius zuerst nach La Réunion schippern, um dort die Container mit den bestellten Waren in Empfang nehmen zu können. Als wir morgens im Hafen von Le Port auf La Réunion Ausschau nach den dringend erwarteten Containern halten, können wir sie nirgendwo sehen. Der Kapitän beruhigt uns und berichtet, dass das Container-Schiff schon angekommen sei und vielleicht heute noch entladen werden könne, vielleicht auch erst morgen oder übermorgen. Dann kommt die nächste Hiobs-Botschaft vom Kapitän mit seiner immer noch ruhigen Stimme, dass sich der Zyklon Berguitta schneller als vorhergesagt den Inseln Mauritius und La Réunion nähert. Da will er dann doch früher als geplant den Hafen in La Réunion verlassen und Richtung Madagaskar in ruhigere Meeresgefilde einfahren.

Wir haben Glück – die Container rollen an und werden hektisch entladen. Das Schauspiel genießen wir von unserem Schattenplatz an der Reling mit freiem Blick auf die Hafenanlagen. Anderen bei der Arbeit zu beobachten, ist auch ein schönes Gefühl. Immer mehr Paletten verschwinden im Bauch des Schiffes. Ob der von uns heiß ersehnte Weißwein dabei ist, können wir trotz aufmerksamer Beobachtung und fachkundiger Kommentare unserer ebenfalls kritisch den Entladeprozess überwachenden Mitreisenden nicht mit Sicherheit bestätigen. So langsam wird uns mulmig, wenn wir an den erwarteten Monstersturm denken. Nur gut, denke ich, dass der Kapitän die Verantwortung trägt.

Die ganze Geschichte lesen Sie in meinem Buch!

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