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Vom Toten zum Roten Meer – von Jordanien nach Ägypten

Kann man an einem Tag im Roten Meer und im Toten Meer baden? Ja, man kann, ich habe es getan.

Mit meinem Mietwagen bin ich alleine in Jordanien unterwegs. Nach dem Besuch der antiken Felsenstadt Petra mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Wadi Rum. Aus einem ausgetrockneten Flusslauferheben sich unendlich viele wunderschön aus Sandstein geformte Kuppeln, Orgelpfeifen, Brücken und andere Felsfiguren. Die gesamte Gegend ist ein einziges natürliches Kunstwerk, sicherlich eine der eindrucksvollsten Wüstenlandschaften der Welt. Hier hat zeitweise der Filmheld Laurence von Arabien gelebt, auch er wird von der Schönheit der Gegend überwältigt gewesen sein. Ich erinnere mich noch gut an den Film mit Peter O`Toole, der stundenlang – der Film hat Überlänge – seine Bahnen durch den Sand zog. Und jetzt stehe ich hier – ein schönes Gefühl.

Auf dem Dead Sea Highway

Auf gut ausgebauten, meist leeren Straßen komme ich gut voran.  Die Fahrt über den Dead Sea Highway ist nie langweilig und eintönig, immer passiert irgendetwas. Plötzlich Vollbremsung wegen ein paar Ziegen, die auf die Straße rennen, Kamele am Straßenrand, denen die Vorderfüße zusammengebunden sind, damit sie nicht weglaufen. Verschleierte Frauen und nicht verschleierte Männer, die als Anhalter mitgenommen werden wollen. Viele Schulkinder in Uniform und immer wieder abwechslungsreiche Aussichten links und rechts der Straße. Bei Polizei- und Militärkontrollen muss ich lediglich das Zauberwort “Germany“ sagen, dann kann ich sofort weiterfahren. Autofahren in Jordanien ist weitgehend stressfrei. Allerdings scheint den Jordaniern in der Fahrschule der Gebrauch des Blinkers offensichtlich nicht beigebracht zu werden. Dafür wird die Hupe umso leidenschaftlicher eingesetzt.

Unterwegs nach Dana

Mein erstes Etappenziel ist Dana, ein kleines Dorf mitten in den Bergen. Die Orientierung auf den kleinen Straßen ist nicht leicht. Plötzlich sitzen zwei Männer in meinem Auto, nachdem ich sie in einem kleinen Dorf nach dem Weg fragen musste. Sie sprechen kein Englisch, ich kein Arabisch und ihre gestenreiche Wegebeschreibung kann ich nicht verstehen. Da steigen sie kurzentschlossen in meinen Mitsubishi ein und fahren mit bis zu einer Kreuzung, die mich auf die richtige Straße Richtung Petra führt. Sie wollen auf keinen Fall von mir zurückgebracht werden und laufen lachend und winkend den Weg zurück. Ich muss gestehen, ein wenig mulmig war mir schon. Alle meine Wertsachen wie Ausweise, Reisekasse, mein Handy und vor allem mein Notebook in meinem Rucksack liegen auf der Rückbank meines Autos.

Auch hier habe ich wieder einmal gelernt, dass eine gesunde Vorsicht auf Reisen zwar nicht schaden kann, dass sich aber generell Vertrauen auszahlt. In all den Jahren auf meinen Reisen um die Welt durch alle Kontinente bin ich eigentlich nie betrogen oder beraubt worden. Diese Aussage zum Betrug gilt natürlich nicht für Taxifahrer in einigen Ländern, übereifrige Händler und Restaurantbesitzer, die beim Anblick eines Touristen eine andere Speisekarte als die für Einheimische hervorzaubern.

Die ganze Geschichte lesen Sie in meinem Buch!

Siehe auch meinen Blogbeitrag „Besuch der antiken Felsenstadt Petra“:

https://visser.reisen/wp-admin/post.php?post=5921&action=edit

Wohnen in Alaska – Seward, Talkeetna, und Homer

Wir wollen in Alaska wohnen – wenn auch nur auf Zeit! Ankunft in Seward, unsere Kreuzfahrt von Vancouver nach Alaska durch eine der spektakulärsten Landschaften der Welt, die Inside Passage, geht zu Ende. Wir sehen nur Regen und Wolken, ein einsamer Fischotter zieht seine Bahn durch das Hafenbecken. Die MS Statendam macht in dem malerischen Hafen fest, zusammen mit 1500 Kreuzfahrerinnen und Kreuzfahrern gehen wir von Bord. Die einen fliegen zurück nach Hause, die anderen sind bereit für neue Abenteuern. Wir gehören zu den anderen.

Ankunft in Seward

Das erste Abenteuer erleben wir schon in den ersten Minuten nach unserer Ankunft – unsere Koffer sind nicht da. Fassungslos stehen wir in der Halle mit den vielen Koffern, nur unser Gepäck ist nicht dabei. Wir durchkämmen mit und ohne System die Kofferreihen, bis der letzte Koffer mitgenommen wurde. Es ist wie es ist – unsere Koffer sind weg.  Wir füllen eine Verlustanzeige mit gefühlt hundert dämlichen Fragen aus und versuchen uns an den Gedanken zu gewöhnen, dass unser Gepäck in den Weiten Alaskas verschwunden ist und nie wieder auftaucht. Heidi ist schwer deprimiert, ihre Stimmung sinkt unter den Nullpunkt, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Da stehen wir nun, bereit für das wilde und gigantische Alaska, ohne Jacke, ohne Pullover und ohne Regenschutz – schon irgendwie ein befremdliches Gefühl, am nördlichen Ende der Welt fast ohne alles dazustehen.

Aber dafür ist unser Freund Karl-Heinz da, schon seit 7 Uhr wartet er auf uns. Wir hatten uns vor Monaten verabredet, ein paar Wochen gemeinsam durch Alaska zu reisen. Aber nicht im Rahmen einer Rundreise mit Bus oder Mietwagen, sondern wir wollen in einigen der schönsten Ecken Alaskas ein paar Tage wohnen und das andersartige Leben vor Ort mitten in der Natur intensiv genießen. So haben wir schon frühzeitig drei Häuser in Seward, Talkeetna und Homer gemietet. Wir wollen in Alaska wohnen, wenn auch auf Zeit, leider nur für kurze Zeit. 

Alaska im XXL-Format

Karl-Heinz hat extra einen Minibus gemietet, damit wir die zahlreichen Koffer und Taschen bequem und problemlos durch die Weiten Alaskas transportieren können. Jetzt kann er die Kofferraumklappe wieder schließen, wir haben nichts einzuladen. Nun gehen wir erst einmal frühstücken. Von einer netten Amerikanerin am Nachbartisch wird uns geraten, nur ein halbes Frühstück zu bestellen, weil die Portionen mehr als riesig seien. Und in der Tat – die halbe Portion wird mit “nur” vier Eiern und einem Teller voll gebratenem Speck serviert, zu einer ganzen Frühstücksportion gehören tatsächlich acht Eier als Rühr- oder Spiegeleier. Da gewinnen wir den ersten Eindruck, dass in Alaska andere Maßstäbe und Größenverhältnisse herrschen – hier gilt überall das XXL-Format. Das trifft auch auf einige Zeitgenossen zu, denen wir beim Vertilgen ihrer riesigen Portionen bewundernd zuschauen.

Zwischen riesigen Regalen mit Angler-Ausrüstung und Fischerei-Zubehör finden wir auch die passende Freizeit-Kleidung für unsere Outdoor-Aktivitäten. Ohne eine wasserfeste Jacke und einen dicken Pullover trauen wir uns nicht in die Wildnis Alaskas, zumal wir noch nicht wissen, ob überhaupt und wann wir unsere Koffer wiederbekommen.  Der Regen lässt nach, das Wetter wird besser, unsere Stimmung auch. Wir schauen uns noch das nette Städtchen Seward an, malerisch gelegen und Tor zum Kenai Fjords National Park.

Bear Paw Lodge

Wir stehen vor unserem Haus, der Bear Paw Lodge, und sind begeistert – ein uriges, rustikales Blockhaus aus Materialien der Region. Die Vermieter wohnen nebenan, sie sind ausgesprochen nett und bieten uns alle erdenkliche Unterstützung und Hilfestellung bei unseren Aktivitäten an. Selbst der Hund freut sich, als wir kommen und will nicht mehr von unserer Seite weichen. Die Einrichtung ist großzügig, gemütlich und bequem, besser kann man es nicht antreffen. Der große Whirlpool auf der Terrasse lädt zum Entspannen nach erlebnisreichen Tagestouren ein. Wir telefonieren wie die Weltmeister, keiner hat unsere Koffer gesehen.

Die ganze Geschichte lesen Sie in meinem Buch!

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